Konservierungsmittel – wichtige Hilfsmittel zur Lagerung eines Weins

Warum findet man
Konservierungsmittel in der Weinflasche?

Per Definition helfen Konservierungsmittel dabei, Wein haltbar zu machen, d. h. dafür zu sorgen, dass er bei euch im (Wein)Keller optimal reift. Wie? Dank drei Hauptfunktionen.

Eine wichtige Rolle als Antioxidans

Bestimmte Konservierungsmittel (wie Sulfite oder L-Ascorbinsäure) werden in der Weinbereitung vor allem verwendet, um den Wein vor Oxidation zu schützen. Das bedeutet, dass sie ihn vor den schädlichen Auswirkungen von Sauerstoff bewahren, der von Natur aus dazu neigt, die Farbe und den Geschmack des Weins zu beeinträchtigen.

 

Eine antiseptische Wirkung

Einige Konservierungsstoffe, wie Sulfite, erweisen sich in mehreren Phasen der Weinbereitung als wirksame Mittel zur Regulierung der Populationen von Unerwünschte. Denn sie verhindern, dass sich die Weinhefen oder Milchsäurebakterien vermehren, die bei der Verkostung für unangenehme Aromen sorgen könnten.

Die Fähigkeit, unerwünschte Nachgärungen zu verhindern

Wenn sie in einem lieblichen Süßwein wie Weiß-, Rosé- oder Rotwein oder Likörweinverwendet werden, sorgen andere Konservierungsmittel dafür, dass eine weitere unerwünschte alkoholische Nachgärung verhindert wird. Dazu stoppen sie die Entwicklung von Weinhefen, die nach der Flaschenabfüllung den vorhandenen Restzucker des Süßweins wegen seines Restzuckers vergären können. Diese Aufgabe übernimmt insbesondere Kaliumsorbat.

Lysozym wiederum verhindert einen unerwünschten Biologischen Säureabbau (auch als malolaktische Fermentation bezeichnet) durch Milchsäurebakterien. Diese Art der Fermentation sorgt für einen runden Geschmack im Mund, indem sie Äpfelsäure in Milchsäure umwandelt. Bei manchen Weinen möchte der Winzer jedoch erade die Säurestruktur hervorheben. Dann greift er auf Lysozym zurück, das die Vermehrung der Milchsäurebakterien stoppt.

Bei Wein kann DMDC (oder Dimethyldicarbonat) sowohl die alkoholische als auch n den biologischen Säureabbau verhindern.

Konservierungsmittel - Wine-ingredients

Beeinflussen Konservierungsmittel den Geschmack des Weins?

Unabhängig von ihrer genauen Funktion haben alle Konservierungsmittel das Ziel, die Qualität des Weins zu erhalten, ohne dabei seinen Geschmack, seine Aromen und seine Texturen zu beeinträchtigen. Ob Rot-, Weiß-, Rosé- oder Schaumwein, Sekte oder Perlwein – die Winzer achten stets darauf, dass sie lediglich die unbedingt notwendigen Konservierungsmittel hinzufügen und halten sich dabei an die strengen Auflagen, die für die Weinbereitung gelten.

Welches sind die wichtigsten Konservierungsmittel, die in der Weinbereitung verwendet werden?

Ihr habt es sicher schon verstanden: Im Wein werden verschiedene Arten von Konservierungsmitteln verwendet.

  • Solche, die eine antiseptische Funktion erfüllen, angefangen bei den Sulfiten. Im Wein können Sulfite in drei verschiedenen Formen vorkommen: Schwefeldioxid (E220), Kaliumbisulfit (E228) oder Kaliummetabisulfit (E224). Alle stammen aus Schwefel, einem mineralischen Element, und werden bei jeder Gärung (dem unumgänglichen Prozess, damit aus Trauben Wein wird!) natürlich produziert.
  • Solche, die antioxidativ wirken. Dazu gehören ebenfalls Sulfite, aber auch L-Ascorbinsäure (E300), die ihr vermutlich besser unter dem Namen Vitamin C kennt: Ja, sie ist ein natürlicher Bestandteil vieler Obst- und Gemüsesorten!
  • Solche, die unerwünschte Nachgärungen verhindern. Darunter fallen DMDC (E242), Kaliumsorbat (E202) (eine Form der Sorbinsäure, die in den Früchten der Eberesche vorkommt) und Lysozym (E1105) (ein Enzym, das in vielen lebenden Organismen vorkommt, auch in Eiweiß oder in menschlichen Tränenflüssigkeit).

 

Abgesehen von der Weinherstellung, kann man diese Konservierungsmittel auch in anderen Branchen finden?

 

Diese Konservierungsmittel können nicht nur Bestandteil von Wein sein, sondern kommen auch vereinzelt als Zusatzstoffe in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz, insbesondere bei verschiedenen alkoholfreien oder alkoholhaltigen Getränken (wie Fruchtsäften, Limonaden, Apfelwein usw.), Konserven, Säuglingsnahrung, frischen Teigwaren, Marmelade, Milchprodukten, Brotaufstrichen, gereiftem Käse usw.

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